Der Nutri Score ist ein bislang freiwilliges Nährwertkennzeichnungssystem.

Es gibt zwar schon, seit Dezember 2016, die Pflicht der Nährwertkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln, allerdings finde man diese oft nur (klein gedruckt) auf der Rückseite eines Produktes und für viele ist sie ein Buch mit sieben Siegeln – oft nicht erkennbar, ob das Produkt „gesund“ bzw. für eine ausgewogene Ernährung hilfreich ist.

Im Gegensatz dazu, informiert der Nutri Score über die Nährwertqualität eines Lebensmittels. Dadurch soll es den Verbrauchern leichter fallen, verschiedene Produkte einer Lebensmittelkategorie (z.B. verschiedene Öle, Pizzen, Joghurts usw.) mit einander zu vergleichen und sich dann ggf. für das „gesündere“ Produkt zu entscheiden.

Die Bewertung erfolgt in 5 Stufen (von A bis E), ist farblich gekennzeichnet (grün – gelb – orange – rot) und befindet sich immer auf der Vorderseite des Produktes.

Der Nutri Score basiert auf einem Rechenmodell, welches von Wissenschaftlern entwickelt wurden ist. Dabei werden bestimmte enthaltene Nährstoffe und Zutaten von Produkten in 2 Kategorien – negativ/ positiv – eingeteilt und bepunktet.

Zu den negativ bewerteten Inhaltsstoffen zählen:		Zu den positiv bewerteten Inhaltsstoffen zählen:
gesättigte Festtsäuren Zucker Salz Energiegehalt		Ballaststoffe Proteine Obst, Gemüse, Nüsse
Diese werden von 0 bis 10 bepunktet und die Punkte werden zusammengezählt.		Diese werden von 0 bis 5 bepunktet und auch diese Punkte werden zusammengezählt.

Zur Berechnung der Gesamptunkte gilt:

Negativ Punkte - Posistiv Punkte = Gesamtpunktzahl.

Je kleiner die Gesamtpunktzahl ist, desto besser ist die Nährwertqualität eines Lebensmittels. 

Für Getränke gilt ein anderes Punktesystem.

Die Anmeldung und Verwendung des Nutri Scroes ist kostenlos. Jedoch müssen sich die Unternehmen registrieren und der Nutzungsvereinbarung zustimmen. Beschließt ein Unternehmen den Nutri Score für eine oder mehrere Marken/Produkte zu verwenden, ist er verpflichtet, diesen auch auf all seinen anderen Produkten anzuwenden. Somit ist die Möglichkeit ausgeschlossen, dass ein Unternehmen z.B. nur seine „gesunden“ Produkte positiv hervorhebt.

Eine Frage müssen wir noch klären – warum bekommt der Haferdrink von Kaufland (Eigenmarke) so eine schlechte Nutri Score Bewertung, während der Haferdrink von Alpro so gut abschneidet?

Ist der K-Classic Haferdrink so viel schlechter? Die Zutatenliste klärt diese Frage nicht auf.

Haferdrink Kaufland		Haferdrink Alpro
Nutri Score "E"		Nutri Score "A"

Denn das Problem ist ganz wo anders zu suchen. Weiter oben, habe ich davon berichtet, dass Getränke eine andere Punktbewertung bekommen – dazu kommt noch, dass die Unternehmen die Bepunktung bzw. die Ausrechnung der Punkte selber vornehmen müssen.

So hat nun Kaufland seinen Haferdrink als „Getränk“ eingestuft und dieses Bewertungsskala verwendet. Während Alpro seinen Haferdrink zu den Milch und Milchprodukten zählt und die normale Bewertungsskala für Lebensmittel benutzt hat. Das ist auch schon alles. Denn nach dieser normalen Bewertung, hätte der Haferdrink von Kaufland eigentlich ein „B“ bekommen.

Kaufland hat darauf reagiert – zugegeben, dass die Berechnung fehlerhaft war und neu berechnet wird. Somit sind die Verpackungen mit der schlechten Bewertung alt und werden nach und nach mit den neuen ausgetauscht. 😊